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Gesund werden und bleiben

Schmerzen im Kopf können verschiedenste Ursachen haben. Die allermeisten Kopfschmerztypen werden durch wenige Maßnahmen wieder besser. Bei folgenden Symptomen sollten Sie sich oder Ihre Angehörigen in jedem Fall sofort ärztlich vorstellen:

  • Bewusstseinsverlust oder Bewusstseinseintrübung oder Krampfanfällen
  • Stärkste Schmerzen mit plötzlichem Beginn
  • Zusätzliche Ausfallerscheinungen der Beweglichkeit von Armen oder Beinen, verwaschener
  • Sprache oder Wortfindungsstörungen
  • Hohem Fieber oder Unfähigkeit, das Kinn auf die Brust zu nehmen
  • Kein Ansprechen auf ausreichend hoch dosierte Schmerzmittel

Für jeden weiteren Kopfschmerz können Sie folgende Maßnahmen versuchen

  • ein frei erhältliches Schmerzmedikament wie Paracetamol 500mg oder Ibuprofen 400mg als Tablette
  • Wärmeanwendung am Nacken bei zusätzlichen Nackenschmerzen
  • Stufenbettlagerung mit zehn Minuten jede Stunde

In jedem Fall können Sie ein Termin in unserer Videosprechstunde oder unserer Sprechstunde buchen

Rückenschmerzen kann ebenso mannigfaltige Ursachen haben. Bei folgenden Symptomen sollten Sie sich in jedem Fall sofort ärztlich vorstellen:

  • Akut aufgetretene, neue Stuhl- oder Harninkontinenz
  • Akut aufgetretene, komplette Lähmung eines Beines oder Armes
  • Nackenschmerzen, die mit hohem Fieber und Lichtscheu einhergehen

Häufig lässt sich die Ursache für Rückenschmerzen jedoch auf eine unzureichende Mobilisation im Alltag, eine insuffiziente Haltemuskulatur und Fehlhaltungen oder auf eine psychosomatische Ursache zurückführen. Hier kann auch auf eine häufig erfragte MRT-Diagnostik zunächst verzichtet werden. Sie können unabhängig von der Lokalisation und der Ursache mit entsprechenden Übungen die Schmerzen häufig zumindest reduzieren. Einige Übungen finden Sie bei den unten stehenden Entspannungs- und Haltungsübungen.

Sollten sie eine Ausstrahlung der Schmerzen in eine Extremität verspüren oder die Beschwerden trotz der Entspannungsübungen nicht beeinflussbar sein, stellen Sie sich bitte in unserer Sprechstunde vor.

Jede Pathologie des Bewegungssystems geht mit einer Veränderung der Muskulatur einher. Spannungszustände können Schmerzen verursachen und aufrecht erhalten. Daher sind Entspannungsübungen häufig schmerzreduzierend.

Versuchen Sie folgendes:
  • Stufenbettlagerung. Legen Sie sich auf dem Boden auf einem Teppich oder einem Handtuch auf den Rücken. Legen Sie die Unterschenkel auf einen Stuhl oder eine andere Erhöhung, so dass Sie circa 90° Beugung in den Hüft- und Kniegelenken erreichen. Bleiben Sie so für zehn Minuten liegen. Mobilisieren Sie sich anschließend wieder.
  • Adäquate Schmerztherapie. Schmerzen erzeugen nicht nur Dyskomfort sondern zwingen uns in Entlastungshaltungen und Immobilität. Um Den Teufelskreis von Muskelhartspann – Schmerzen – Fehlhaltung – Aquirierung von sonst nicht dauerhaft aktiven Muskelgruppen – Muskelhartspann und so weiter. Häufig ist eine gezielte, ausreichend dosierte (!) und kurze Therapie mit einem gängigen antientzündlichen Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen in Kombination mit einer Mobilisation ausreichend, um frühzeitig Haltungsschmerzen aufzulösen. Sprechen Sie uns bitte wegen möglichen Nebenwirkungen der Therapie in unserer Sprechstunde an.
  • Wärmeanwendung. Die Anwendung von Wärme wirkt meist detonisierend auf die Muskulatur. Sie können die Wärmeanwendung gut mit der Stufenbettlagerung kombinieren.
  • Achtsamkeit. Über Achtsamkeitsübungen können Sie ebenso Muskeln An- und Entspannen, ohne dass Sie bewusst die Muskulatur ansprechen. Versuchen Sie Meditation, Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen. Suchen Sie sich eine App, ein Video bei gängigen Anbietern oder suchen Sie nach Angeboten für Achtsamkeitstrainings bei Ihrer Krankenkasse.

Wir nutzen unsere Haltemuskulatur täglich, ob wir wollen oder nicht. Unpräzise als „Dysbalancen“ bezeichnete morphologische Veränderungen der Muskulatur entstehen durch monotone und einseitige Bewegungsmuster im Alltag, wodurch wir unsere Haltemuskulatur über Jahre extrem gut trainieren können. Nicht ohne Grund entsteht beispielsweise bei chronischem Nackenschmerz eine regelrechte Muskelwulst über der oberen Brustwirbelsäule, die dann als Buckel sichtbar werden kann. Ansätze einer Trainingstherapie sind genau diese Veränderungen. Nicht, dass wir genau auf die veränderte Muskulatur drauftrainieren, sondern dass wir genau diese Regionen durch Haltungsänderung entlasten können.

Prinzipien der Beübung:
  • Regelmäßiges Training. Von Nichts kommt Nichts. Muskulatur fängt dann an zu wachsen, wenn sie wieder benutzt wird, bevor sie komplett erholt ist. Optimalerweise richten Sie sich 15-30 Minuten alle ein bis zwei Tage für Ihre Übungen ein. Wiederholen Sie Übungen in mehreren Sätzen (z.B. 3-5×10 Wdh pro Übung mit steigender Widerholungsanzahl und Intensität). Muskelkater ist erlaubt! Es geht hier um Sport, nicht nur um Bewegung.
  • Beckenkippung. Stellen Sie sich seitlich vor einen Spiegel. Sehen Sie ein Hohlkreuz? Versuchen Sie das Hohlkreuz gerade zu bekommen, beispielsweise indem Sie Ihren Hintern, den Bauch und Ihre Oberschenkel anspannen. Achten Sie darauf, welche Muskelgruppen Sie anspannen müssen, um einen geraden unteren Rücken zu behalten. Diese Muskelgruppen können für Sie ein erster Angriffspunkt für ein Trainingsprogramm sein (z.B. Squats, Mule-Kicks, Planks und Situps).
  • Ergebnisoffene Trainingstherapie. Würde es nur eine Übung, Anwendung oder ein Medikament geben, das Ihnen sofortige Schmerzfreiheit gibt, gäbe es nicht so viele. Da wir uns alle unterschiedlich im Alltag bewegen, sind die Anforderungen an ein gezieltes Training auch entspechend unterschiedlich. Halten Sie Ihre Augen offen, ein Patentrezept für Jedermann funktioniert leider nicht. Trainingsanleitungen finden Sie zuhauf im Internet. Häufig zitiert und in Fachartikeln empfohlen werden z.B. Programme der kommerziellen Internetseite E3 Rehab. Auf deren Youtube-Kanal finden sich jedoch auch reichlich kostenlose Trainingsanleitungen, an denen Sie eine korrekte Ausführung der Übungen sehen können.
  • Bleiben Sie dran. Bleiben Sie mindestens vier bis sechs Wochen bei einer Trainingstherapie. In der Regel dauert ein Muskelwachstum leider so lange um nachhaltige Effekte zu erreichen. Ebenso wenig, wie eine Diät nur über vier Wochen geht, verhält es sich leider auch mit einer Trainingstherapie. Wenn Sie in alte Bewegungsmuster zurückfallen, können die bekannten Beschwerden leider auch wiederkehren.

Buchen Sie sich bitte einen Termin in unserer Sprechstunde.
Es kann immer wieder Situationen in unserem Leben geben, in denen wir uns überfordert oder gestresst fühlen. Wie wir mit diesen Situationen umgehen, ist Teil unseres Charakters und macht uns zu dem Menschen, der wir sind. In den meisten Fällen haben wir Strategien parat, mit denen wir Probleme bewältigen können. Sollten diese Probleme uns übermannen, kann es dazu führen, dass wir keinen Ausweg mehr sehen. Physisch wie auch psychisch fahren wir dann unsere Aktivitäten herunter, Konfliktsituationen gehen wir aus dem Weg und letztendlich sind wir von unseren insuffizienten Bewältigungsstrategien von uns selbst enttäuscht. Depression ist nicht unbedingt „Traurigkeit“ sondern eher das Gefühl der Inneren Leere.

Einen Hinweis auf ein mögliches Vorliegen einer Depression finden Sie darin, dass Sie folgende zwei Fragen jeweils für sich mit „Ja“ beantworten:

  1. Fühlten Sie sich im letzten Monat häufig niedergeschlagen, traurig, bedrückt oder hoffnungslos?
  2. Hatten Sie im letzten Monat deutlich weniger Lust und Freude an Dingen, die Sie sonst gerne tun?

Selbstverständlich sind wir für Sie da. Buchen Sie einen Termin in unserer Sprechstunde:

Sollten Sie jetzt Hilfe brauchen, können Sie jederzeit und anonym folgende Nummer kontaktieren:

Telefon-Seelsorge:
0800-1110111 (evangelisch)
oder 0800-1110222 (katholisch)
oder 116123

DiGAs werden gerne als „App auf Rezept“ beschrieben. Es sind Anwendungen, die am Computer oder an mobilen Geräten zu verschiedenen Erkrankungen eingesetzt werden können. Es handelt sich hierbei um Programme, die vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte einen Wirksamkeitsnachweis erbringen müssen. Sprich, die Hersteller mussten zur Zulassung nachweisen, dass sie auch medizinisch das leisten können, was sie versprechen. Entsprechend hoch sind die Programmkosten, die jedoch voll von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

Eine Übersicht der DiGAs finden Sie auf der Webseite der BfArM: www.diga.bfarm.de

Sollten Sie eine entsprechende Diagnose vorweisen und Interesse an einer Anwendung haben, stellen Sie eine Rezeptanfrage:

Dem Lagerungsschwindel liegt eine Störung der Bogengänge des Innenohres zugrunde, bei dem kleine Kristalle, sogenannte Otolithenfragmente, in unserem Innenohr die für den Lagesinn zuständigen Organe reizen. Klassischerweise tritt starker gerichteter Schwindel bei bestimmten Kopfbewegungen auf, die nach spätestens einer Minute in einer ruhigen Kopfposition wieder verschwinden.

Zur Behandlung wird versucht, diese Kristalle in weniger störende Bereiche unseres Innenohres zu mobilisieren.
Welche Übungen Sie machen sollen, ist abhängig vom betroffenen Bogengang. Grob können Sie es selbst testen, indem sie den Kopf nach rechts oder links um 45° drehen und sich dann rasch nach hinten hinlegen. Die stärker betroffene Seite ist dann wahrscheinlich auch die Seite mit dem betroffenen Bogengang.

Die Übungen zur Befreiung aus dem Schwindel zeigen wir Ihnen gerne in unserer Sprechstunde.

Beim diffusen Altersschwindel handelt es sich um eine kombinierte Schwindelart, bei der es durch eine Störung von mehreren Zentren des Kopfes, aber auch durch altersbedingte Veränderungen wie schlechterem Sehen, reduzierter Herzkraft und geringerer Anpassungsfähigkeit der Gefäße zu teils dauerhaftem Schwindel kommt. Der Begriff des „multimodalen Altersschwindels“ ist eine Ausschlussdiagnose, das heißt, dass diagnostisch keine Ursache gefunden werden konnte.

Dennoch lässt sich der Altersschwindel zumindest teilweise behandeln. Hier ist die Therapie jedoch nur symptomatisch, die eigentlichen Ursachen lassen sich leider in der Regel nicht beheben. Die Grundidee der Therapie ist es, Ängste abzubauen, Ressourcen zu erhalten und zu stärken und zu verhindern, dass es zu Stürzen kommt. Sprechen Sie uns an, wenn Sie Unterstützung brauchen.

Übungen für Zuhause

1: Betreiben Sie gezielten Kraftaufbau.

Ein tägliches, individuelles Trainingsprogramm zur Erhöhung der Körperkraft ist in jedem Alter möglich. Fangen Sie mit wenigen Wiederholungen an. Versuchen Sie, die Anzahl der Wiederholungen jeden Tag zu erhöhen. Nehmen Sie jede Woche weitere Übungen dazu. Achten Sie auf Ihre Sicherheit! Nehmen Sie sich zumindest für den Anfang Hilfe dazu!

Mögliche Übungen können sein:
  • Einbeinstand (hört sich einfacher an, als es ist). Halten Sie sich zunächst an einem stabilen Gegenstand fest. Bleiben Sie so lange Sie können auf einem Bein stehen. Wenn Sie sich sicher fühlen, versuchen Sie sich möglichst wenig festzuhalten. Wiederholen Sie die Übung mit beiden Beinen mehrmals.
    Zu einfach? Nehmen Sie sich ein Handtuch und falten Sie es. Stellen Sie sich darauf und machen die Übungen.
  • Kniebeuge. Nehmen Sie sich einen Stuhl. Setzen Sie sich auf einen Stuhl. Stehen Sie auf. Setzen Sie sich wieder. Wiederholen Sie, so häufig Sie können. Zu einfach? Versuchen Sie, dass Ihre Knie von oben betrachtet nicht vor Ihren Zehenspitzen stehen. Drehen Sie Ihre Füße leicht mit der Kraft nach innen, wenn Sie aufstehen. Nehmen Sie sich gegebenenfalls jeweils eine Flasche Wasser in jede Hand. Mit der richtigen Technik ist eine Kniearthrose auch kein Argument gegen diese Übung!

2: Üben Sie Ihre Koordination.

Nicht jeder von uns war ein Seiltänzer. Dennoch können Sie Fähigkeiten der Balance und Koordination gut daheim trainieren. Achten Sie auf jeden Fall auf eine gute Sicherung. Holen Sie sich anfangs Hilfe, dass Sie nicht Gefahr laufen, bei den Übungen zu stürzen. Üben Sie dennoch am besten täglich.

Mögliche Übungen können sein:
  • Daumen fixieren. Legen Sie beide Hände zusammen, sodass Ihre Daumen nach oben zeigen. Halten Sie so Ihre Hände mit ausgestreckten Armen vor sich. Fixieren Sie mit Ihrem Blick Ihre Daumen. Drehen Sie Ihre Hände und Ihren Oberkörper mit weiter ausgestreckten Armen nach rechts und halten Sie weiter Ihre Daumen fixiert. Drehen Sie sich jetzt mit den Armen nach links und halten weiter Ihre Daumen fixiert. Wiederholen Sie diese Übung mehrmals. Sie können diese Übung auch zunächst im Sitzen machen.
  • Ballspiel. Nehmen Sie sich einen Ball in die rechte Hand. Halten Sie beide Arme seitlich am Körper. Folgen Sie dem Ball die ganze Zeit mit den Augen und führen ihn über Ihren Kopf und mit der linken wieder neben Ihren Körper. Wiederholen Sie die Übung mehrmals. Sie können diese Übung auch im Sitzen machen.

Die Life’s Essential 8 der American Heart Assossiation sind durch Studien unterstützte Aussagen, die ein Risiko für Herzkreislauferkrankungen reduzieren können. Auch wenn medikamentöse Therapien in den letzten Jahren die Häufigkeit und Schwere von Herzkreislauferkrankungen zunehmend reduzieren konnten, sind die nicht-medikamentösen Maßnahmen nach wie vor effektiver, insbesondere je früher im Leben sie umgesetzt werden. 

Generell wird zu einer DASH-ähnlichen oder mediterranen Ernährungsweise geraten. DASH bedeutet eine hohe Zufuhr von Früchten, Gemüsen, Nüssen und Hülsenfrüchten sowie eine geringe Zufuhr von Fetten, Salz, rotem und verarbeitetem Fleisch und gesüßten Getränken.

Die Physicians Association for Nutrition bricht diese Empfehlung anhand von weiteren Daten aus den sogenannten Bluezones auf wenige Empfehlungen herunter:

  1. wenig tierische Nahrungsmittel (auch Milchprodukte und Eier)
    • der Gedanke ist hier tierische Fette zu meiden, die sich in Studien negativ auf „gute Lebensjahre“ (Disability Adjusted Life Years =DALY’s) auswirken
  2. möglichst wenige stark verarbeitete Nahrungsmittel wie Wurstwaren, Backwaren, gepöckeltes oder auch lang gekochte Produkte oder Fruchtgetränke (auch Smothies, Fruchtsäfte usw.)
    • Reduktion von Kochsalz (<5-8g/d) erhöht die Anzahl von DALY’s
  3. ein möglichst bunter Teller
    • abwechslungsreiche Ernährung mit unterschiedlichen Lebensmitteln scheint günstig für ein langes gesundes Leben zu sein
    • von manchen Autoren werden mehr als 30 unterschiedliche Arten von Obst und Gemüsen pro Woche empfohlen

Zur körperlichen Aktivität existieren ausreichend viele Daten um sicher sagen zu können, dass Bewegung und Sport sich extrem günstig auf die Vermeidung von Herzkreislauferkrankungen (und reichlich weiteren Erkrankungen) auswirken.

Aktuelle Empfehlungen sprechen von mindestens 150 Minuten moderater körperlicher Belastung oder mindestens 75 Minuten intensiver Belastung pro Woche, wobei sich hier ein Mehr an sportlicher Aktivität anscheinend auch bessere Langzeitergebnisse bietet.

Für Kinder ab sechs Jahren  werden übrigens mindestens 420 Minuten pro Woche empfohlen!

Was ist nun moderate Belastung?
Die genaue Definition ersparen wir Ihnen. Vereinfacht ist eine moderate Belastung von zügigem Gehen über Yoga oder einem Tennis-Doppel bis zum Krafttraining. Hierbei erzielen Sie ein metabolisches Equivalent von 3-6, was näherungsweise einer moderaten Belastung entspricht. Explizit ist hier jedoch die sportliche Aktivität gemeint. Tätigkeiten im Garten oder das reine Schrittezählen sind hier nicht impliziert.

Was ist intensive Belastung?
Ebenso annähernd sind hier höhere Belastungen gemeint: rasches Fahrradfahren, Schwimmen und Laufen in höheren Geschwindigkeiten.

Hinweis: der aktuellen Fitness-Trend hin zum Besuch eines Fitness-Studios ist sicherlich zu befürworten. Wenn Sie jedoch monotone Bewegungen auf einzelne Muskeln aufbringen, erzielen Sie eine deutlich geringere Leistung als bei der Mobilisierung von großen Muskelgruppen. Entsprechend ist zur Vermeidung von Herzkreislauferkrankungen ein „Full-body-workout“ gegenüber einem Bizepstraining günstiger.

Genereller Nikotinverzicht bringt Ihnen mehr gesunde Lebensjahre.

Anekdotische Geschichten über Persönlichkeiten, die trotz hohem Nikotinkonsums alt geworden sind bleiben Anekdoten.

Ebenso sind Heat-not-burn-Tobaccos, Vaping-Devices und Shishas nicht gesünder und nach neueren Daten wahrscheinlich auch nicht weniger schädlich.

Um so früher Sie aufhören zu rauchen, destso höher der Effekt.

Die Schlafdauer kann anscheinend ebenso die Herzgesundheit beeinflussen. Als ideale Schlafdauer werden sieben bis neun Stunden betrachtet, hier bestehen jedoch starke interindividuelle Unterschiede.

Neben der Schlafdauer ist ebenso die Schlafqualität in Betracht zu nehmen. Genauere Informationen zur Gestaltung einer ausreichenden Schlafhygiene finden Sie in dem entsprechenden Artikel.

Übergewicht korreliert positiv mit dem Eintreten von Herzkreislauferkrankungen. Übergewichtige haben also ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Hier spielen zum einen die Gründe für Übergewicht eine Rolle (siehe Punkt 1: ausgewogene Ernährung und Punkt 2: körperliche Aktivität) aber ebenso geht Übergewicht mit einem häufigeren Auftreten von Bluthochdruck und Diabetes mellitus Typ 2 einher. Beides sind ebenso Risiken für Herzkreislauferkrankungen.

Ein BMI von 18.5 bis 24.9 wird als ein Zielmarker für eine bestmögliche Herzgesundheit betrachtet. Jedoch ist die Abschätzung des Herzkreislaufrisikos mittels des Body-Mass-Index umstritten. In Abhängigkeit der Ethnizität kann nähmlich ein BMI von 24.9 teilweise schon als „ungesund“ gelten und die Empfehlung entsprechend noch niediger ausfallen (nicht höher, sorry!).

Die Messung der Cholesterinwerte, insbesondere der Non-HDL-Cholesterins, können über den Vergleich zu Langzeitstudien Aussagen zur Häufigkeit von Herzkreislauferkrankungen machen. Im Rahmen der Gesundheitsuntersuchung in unserer Praxis erfolgt die Messung Ihres „persönlichen“ Risikos anhand der entsprechden Vergleichsstudien.

Eine Veränderung der Werte ist über eine ausgewogene Ernährung, körperliche Aktivität und Medikamente möglich.

Wie schon erwähnt spielt die Entwicklung von einem Diabetes mellitus auch eine Rolle bei dem Herzkreislaufrisiko. Diabetespatienten haben ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und weitere Kreislauferkrankungen. Um so besser die Blutzuckerwerte sind, destso seltener treten diese Endorganschäden auf.

Im Rahmen der Gesundheitsuntersuchung findet auch ein Screening auf Diabetes mellitus statt.

Zum Management des Diabetes empfehlen wir bei einer Erkrankung die Aufnahme in ein Disease Management Programm. Hier prüfen wir in regelmäßigen Abständen auch Ihr Herzkreislaufrisiko.

Bluthochdruck stellt ein Risiko zur Entwicklung von Herzkreislauferkrankungen dar. Hierbei spielt ein einmalig hoher Blutdruck weniger eine Rolle als ein durchweg erhöhter Blutdruck. Deshalb ist eine Blutdrucktherapie auch immer eine Dauertherapie.

Optimal gelten Blutdrücke von unter 120/80 mmHg. Definitiv sollte in der Messung daheim im Mittel der Blutdruck unter 135/85 mmHg liegen. Für Patieten über 70 können individuell höhere Werte vereinbart werden.

Nach Lloyd-Jones D et al. Life’s Essential 8: Updating and Enhancing the American Heat Association’s Construct of Cardiovascular Health: A Presidential Advisory From the American Heart Association. Circulation. 2022.